Musik Gesangsverein AU beim Konzert

1937/38

Das "Rössle" in St. Ulrich war und ist immer ein beliebtes Ziel

Aus dem Jahresbericht 1938/39 (Karl Steiert, in Vertretung des Schriftführers)

Der Verein unternahm im Sommer einen Ausflug nach St. Ulrich, wo die Beteiligung ziemlich stark war. Nach längerem gemütlichen Beisammensein bei Gesang und Wein brachte uns ein Auto abends nach Hause. Die Stunden, die wir erlebt haben, werden jedem in Erinnerung bleiben.

Dieses Foto stammt aus den 30-er Jahren

1 Josef Herr, 2 Fritz Nold?, 3 Resi Vetter später Buttenmüller, 4 Karl Steiert (Dorf), 5 Ida Lipps später Jörger, 6 unbekannt, 7 Anna Lipps später Steiert, 8 unbekannt, 9 Karl Brender , 10 unbekannt, 11 Josef Asal, 12 unbekannt, 13 Luise Ruh später Schneider, 14 August Vetter?, 15 unbekannt, 16 Hermann Schneider, 17 unbekannt, 18 Wirtin Anna Mühl später Karle (heute ist ihr Enkel Küchenchef im „Rössle“), 19 unbekannt, 20 unbekannt, 21 unbekannt

Und dies ist ein Foto von 2011

Am 8. Mai 2011 umrahmten die Sänger die Maiandacht mit drei Liedern. Anschließend fuhren sie nach St. Ulrich, um im Gasthaus „Zum Rössle“ gemeinsam mit den Sängerfrauen ein gemütliches Abendessen einzunehmen, wobei der Gesang nach dem hervorragenden Mahl nicht fehlen durfte. Zum Abschied kam die Wirtin extra mit vor die Türe, bedankte sich und sagte, daß dieser schöne Gesang etwas Besonderes gewesen sei und sie sich sehr darüber gefreut habe.

Die Weihnachtsfeier musste 1937 wegen einer Seuche ausfallen

Aus dem Jahresbericht 1937 (Schriftführer Hermann Wangler)

Wieder gehört ein Jahr der Vergangenheit an und in diesem Bericht soll alles geschehene in unser Gedächtnis zurückgerufen werden. In der Wirtschaft zur „Stube“ fand im Februar der traditionelle Kappenabend statt. Neben Musik und Gesang trug Herr Max Kloos durch seine humoristischen Vorträge den Hauptteil zur Unterhaltung bei.
Der alljährlich übliche Ausflug ging nach Horben. Neben dem Besuch der Gaststätten „Raben“ und „Engel“  wurde auch in der dortigen schönen Kirche ein Lied zum Vortrag gebracht.
Auch das traditionelle Singen in einer Maiandacht wurde beibehalten.
Eine Weihnachtsfeier konnte wegen der herrschenden Maul- und Klauenseuche nicht abgehalten werden.
(Anmerkung: Dies ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, vorwiegend  bei Rindern und Schweinen. Auf dem betroffenen Hof mussten alle Stalltiere getötet und die Ställe desinfiziert werden. Die Bewohner standen unter Quarantäne.)
Doch auch der unerbittliche Tod hielt in diesem Jahr seine Ernte:
Am 3. März 1937 starb das Ehrenmitglied Altbürgermeister Franz Glöckler.
Im Dezember 1937 Herr Cornelius Ruf, der ein alter aktiver Sänger war.
Im März 1938 der ehemalige Schriftführer des Vereins August Schweizer.

Bericht über das Wertungssingen 1938 (Schriftführer Hermann Wangler)

Am 27.3.1938 fand im Vereinshaus Freiburg das von der Reichsmusikkammer festgesetzte Wertungssingen statt. Dieses Singen soll von der Arbeit und Liederwahl in den Vereinen Zeugnis geben. Diesem Gesetz entsprechend, musste sich auch die kleine Schar der Sängerrunde an dem oben angegebenen Tag den Wertungsrichtern zur Prüfung stellen.

Es war nicht leicht, als einziger Verein vom Lande mit nur 16 Sängern unter lauter Stadtvereinen, die teilweise bis zu 100 Sänger zählten, zu singen. Und dank der guten Vorbereitung war auch die Leistung von allen Seiten anerkannt gute.

Schon das erste Lied „Der gute Kamerad“  war vom Chormeister Franz Schneider mit sanglichem Gefühl und guter Auffassung einstudiert und geleitet eine sehr gute Darbietung und fand großen Beifall. Auch das zweite Lied „S´Herz“ wurde gut wiedergegeben und beifällig aufgenommen.

Der Gesamteindruck aufgrund des Urteils der Preisrichter lautet: Klanglich und vortraglich erfreuliche Leistung.

Verein und Sänger dürfen mit Stolz und Freude an den guten Eindruck zurückdenken, den sie in Freiburg bei diesem Wertungssingen zurückgelassen haben. Der Dank der Leitung des Vereins soll aber neben den Sängern auch dem Chormeister Franz Schneider gelten, der es verstanden hat, den Grundwert, das heißt Stimmenreinheit, sangliches Gefühl und Klangeinheit in die Sänger hineinzupflanzen. So kann die Vereinsleitung mit diesem Erfolg zufrieden sein und mit freudigem Herzen in die Zukunft blicken.

Im Laufe des Sommers erkrankte der Chormeister Franz Schneider, deshalb wurde Josef Zimmermann neuer Dirigent.