Musik Gesangsverein AU beim Konzert

Geschichte

Bericht aus der Freiburger Zeitung 4.4.1939

Konzert der Sängerrunde Au

Im Löwen fand ein Konzert der Sängerrunde statt, über das wir schon kurz berichteten. Der Abend erhielt dadurch eine besondere Note, dass zum letzten Mal für geraume Zeit der junge, talentierte Chormeister Jos. Zimmer- mann den Stab führte.

Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mit Liedern an das Vaterland wurde die Veranstaltung eröffnet. An diesem Abend trat auch die neu zusammengestellte Streichka- pelle auf den Plan. Neben den Streichern wirkten Zither, Gitarre und Akkordeon mit. Unter Leitung von Kamerad Wichmann zeigte die kleine Kapelle in allen Stücken ein präzises Zusammenspiel und zeichnete sich aus durch hohe Tonkultur. Besonders gefiel das ergreifende Stück „Heimweh“.

Nach den ersten Nummern begrüßte der neue Vorstand Franz Gutmann alle Erschienenen und Mitwirkenden, besonders die Sängerkameraden vom Nachbarverein Eintracht Merzhausen. Er richtete an den jungen Dirigenten Jos. Zimmermann herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung und wünschte ihm, der nun den Tackstock mit dem Spaten des Arbeitsdienstes vertauscht, auf seinem weiteren Weg Glück und noch viele Erfolge.

Dann folgte ein bunter Kranz von Weisen und Liedern. Von den Chören gefielen wieder besonder das alte Lied „Der Bettelbua“ und das mächtige „Schlußgebet“. Auch Solisten kamen an die Reihe. Der Chormeister, der zugleich ein ausgezeichneter Tenor ist, sang aus Lortzings „Waffenschmied“ das Lied „Vater, Mutter“, sowie zusammen mit Hans Hofmann (Baß) den heiteren Zwiegesang „Im Wein liegt Wahrheit“. Die jungen Sänger - beide Schüler der Gesangspädagogin Lilli Hungar - machten ihre Sache ausgezeichnet. Auch der Vortrag des Chors hat seit dem letzten Auftreten an Klarheit und Sicherheit gewonnen.

Der Abend zeigte aufs neue, welche Kräfte und Anlagen in der Tiefe des Volkes schlummern und welche Früchte daraus reifen, wenn weisende und könnende Hände dieses Gut heben. Allen Mitwirkenden gebührt Dank und Lob. Dem scheidenden Chormeister aber wünschen wir alle weitere Erfolge auf seinem ferneren Weg.

Die Dorfstrasse damals, links geht es zum Schönberg bei Haus Dorfstr. 34


Rechts Haus Dorfstr. 36 Schreinerei Schwär, links Haus Dorfstr. 40





Die Satzung

                      

Gemäß den Vorgaben der deutschen und französischen Behörden wurde eine Satzung erstellt.

 

 

 

 

 

 

 

Neubeginn nach dem Krieg

Auch beim Männergesangverein Au hat der 2. Weltkrieg seine Spuren hinterlassen

Am 25.2.1939 zählte der Verein 19 aktive Sänger.
Im Krieg gefallen oder vermisst wurden:
Der Dirigent Josef Zimmermann,
Erwin Zimmermann 1.Tenor, Franz Zimmermann 1.Tenor,
somit alle 3 Söhne dieser Familie.
Karl Brender 1.Tenor,  Franz Burgath 1.Bass,
Kilian Kloos 2.Bass,  August Steiert 2.Tenor.
Außerdem sind während des Krieges verstorben:
Adolf Wangler 2.Bass, Ludwig Böhrer 2.Bass.
Somit lebten 1948 nur noch 10 Sänger.
1951 hatte der Verein wieder 21 aktive Sänger.


Karl Steiert (Schönberg) ließ diese schöne Gedenktafel anfertigen, sie hing im Probelokal.

Die vom Krieg zurückkehrenden Männer sahen die Stadt Freiburg schwer zerstört. Am 27. November 1944 wurde Freiburg zwischen 19.58 und 20.18 Uhr bombadiert. Mehr als 300 britische Bomber und Kampfflugzeuge warfen rund 14.000 Brand- und Sprengbomben über der Stadt ab.

Kaiser-Joseph-Straße, Siegesdenkmal und Habsburgerstraße

Kaiser-Joseph-Straße und Friedrichring, der Stufengiebel rechts unten ist der Basler Hof

Die Sänger im Jahr 1949

Batt Christian
Batt Fridolin
Brunner Karl (Kaufmann)
Buttenmüller Josef
Dages Otto
Ebenho Franz
Ebler Hans
Ebler Josef
Ebler Oskar
Jörger Georg
Kloos Max
Kury Erich
Lorenz Karl jun.
Lorenz Oskar
Moser Karl
Ruf Hans
Schneider Franz jun.
Schneider Georg
Schneider Heinrich
Sumser Theo
Steiert Karl (Dorf)
Steiert Karl (Schönberg)
Stinnes Hans
Uhl Josef
Veser Walter
Wangler Erwin
Wangler Hermann
Zimmermann Alois

Auszug aus Bericht vom 22.1.1950 (Schriftführer Max Kloos)

Somit ruhte das Vereinsleben während des Krieges und noch lange in Nachkriegsjahren bis zum Spätherbst 1948. Am 4.11.1948 sammelte sich der kleine Bestand der Sängerrunde zum ersten Mal wieder, um dem Russlandheimkehrer Josef Buttenmüller ein Ständchen zu bringen. Bald darauf gesellten sich auch einige junge Sänger zu der kleinen Sängerrunde. Herr Oberlehrer Heim nahm sich der verwaisten Dirigentenstelle der Sängerrunde an. Von Dezember 1948 fanden nun wieder regelmäßige Gesangsproben statt, und bald danach konnte sich die inzwischen schön angewachsene Zahl an Sängern bei allen, den Verein und die Gemeinde berührenden Anlässen gesanglich beteiligen.

 

Dieses Foto wurde etwa 1949 gemacht. Es zeigt Willi Buttenmüller mit seinem Vater Josef Buttenmüller. Josef Buttenmüller war von 1959 bis zu seinem Tod 1964 Vorstand des MGV. Sein Sohn Willi ist seit 1952 aktiver Sänger und war 45 Jahre Vizedirigent.

So nahm die Sängerrunde regen Anteil an der Feier des neugewählten Bürgermeisters am 5.12.1948. Nach der Erstellung des Maibaumes sangen wir vor dessen Behausung einige Lieder, wobei auch ein guter Trunk und anschließend ein guter Imbiss in der guten Stube nicht fehlte. Die Feier der Bürgermeisterwahl fand dann in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages einen würdigen Abschluß im Gasthaus zur Stube, wobei einige Sänger noch Samariterdienste ableisten mussten.

Am 26.2.49 fand im Vereinslokal eine Fastnachtsunterhaltung statt. Am 20.2.49 sangen wir dem Gemeinderat Konrad Ebler anlässlich seines 60. Geburtstages. Beim Heimgehen von dieser Feier hatten einige Sänger mit Glatteis zu kämpfen. Am 15.6.49 brachten wir dem Heimkehrer Josef Herr und anschließend dem 2. Vorstand und Vereinswirt Karl Brunner ein Ständchen. Einige Sänger konnten sich am darauf folgenden Fronleichnamstag nicht an der Prozession beteiligen.

Am 4.9.49 folgte der Verein einer Einladung nach Günterstal zum Sängerfest, wobei die Sänger mit dem Chor „Wenn am Bergeshange“  großen Beifall ernteten. Nach diesem wohlgelungenen Auftritt gab Herr Heim altershalber den Dirigentenstab in die Hände des jungen Dirigenten Franz Schneider jun., der sich inzwischen zu einem ganz präzisen Chormeister entwickelt hat.

Am 23.11.49 wurde dem Ehrenvorstand Josef Asal zu dessen 90. Geburtstag ein Ständchen gebracht und wenige Tage später sangen wir dem Veteran zu seiner Beerdigung am Grabe.

 

 

Neugründung nach dem Krieg am 22.1.1950

Nachdem der am 12.8.1949 eingereichte Antrag  mit beigefügter Satzung von den deutschen und französischen Behörden genehmigt war, erfolgte am 22.1.1950 die Neugründung des Vereins.

 

 

 

 

Wieder Weihnachtsfeiern mit Theateraufführung

Theaterspieler: Ein Foto aus den 50er Jahren

von links nach rechts:
Maria Keller geb. Kury
Rösle Salrein geb. Lorenz
Heidi Schneider geb. Kury
Klara Bank später Lorenz
Martha Kloos

 

 

 

 

 

40-jähriges Jubiläum

Auszug aus dem Protokollbuch zum 40-jährigen Jubiläum des MGV „Sängerrunde“ Au, niedergeschrieben von Schriftführer Max Kloos:

Das abgelaufene Vereinsjahr war wohl das Jahr von größter Bedeutung seit bestehen des Vereins. Wenn man in diesem Buch die erste Seite aufschlägt kann man ersehen, dass damals am 1.5.1912 die Gründung des Männergesangvereins „Sängerrunde“ Au niedergeschrieben steht. Somit bestand also der Verein im Jahre 1952 40 Jahre. Dieses Jubiläum sollte nun auch gefeiert werden und wurde auch traditionsgemäß gefeiert. Schon im Januar fingen die Frauen und Mädchen an Rosen zu machen. Im Laufe des Frühjahrs wurde dann im Gemeindewald das nötige Holz zur Erstellung der Triumphbogen und zur Herrichtung des Festgartens geschlagen. Mitte Juni wurde dann das Tannenreis zur Anfertigung der Girlanden aus dem Wald geholt. Es bedurfte hierzu 8 schwerer Wagen voll, und die Frauen und Mädchen waren in den letzten 3 Wochen vor dem Fest Abend für Abend bis in die späte Nacht hinein am Girlanden binden. Die letzten Tage vor dem Fest war das ganze Dorf vollauf beschäftigt mit dem schmücken der Häuser und des Festplatzes.

Besonderen Dank gebührt hier den örtlichen Handwerksmeistern für die mustergültige Herstellung der 3 Triumphbogen und der Festbühne, die nach der Erstellung von den Frauen und Mädchen ebenso schön bekränzt und geschmückt wurde. Man konnte von den auswärtigen Festteilnehmern nur immer wieder hören: “Das ist einmalig, so etwas trifft man nicht überall an!“. Für den Entwurf der Bekränzung und Schmückung sei hierbei der Gärtnerei besonders gedankt.


Bericht über das Sängerfest:

Langsam nahte der Abend des 5. Juli und die letzten Arbeiten auf dem Festplatz und an der Straße entlang waren beendet. Alt und jung eilte nachhause und machte sich ins Festgewand um bald wieder auf dem Festplatz zum Festbankett zu erscheinen. Für den Jubelverein galt es nun zuerst den Patenverein von Merzhausen am Dorfeingang zu empfangen und zum Festplatz zu geleiten. Die Schuljugend mit brennenden Fackeln die beiden Vereine rechts und links begleitend, zog nun unter den Klängen der Musikkapelle Au der schöne Zug in den Festgarten ein.

Mit der Festhymne von Silcher, gespielt von der Musikkapelle Au, vereinigt mit der Kapelle Wittnau unter der bewährten Leitung von Musikdirektor Götz, wurde das Festbankett eröffnet. Ein wohlgelungen Festprolog, vorgetragen von Frl. Hedwig Schneider, gab dem Abend seinen ersten Sinn und seine Bedeutung. Hierauf grüssten die Sänger des Paten- und Jubelvereins gemeinsam mit dem Sängerspruch „Freu unser Herz“ und sangen anschließend das Bundeslied von Mozart. Sodann erfolgte die Begrüßung durch den 1. Vorstand, eine Ansprache des Bürgermeisters Herrn Karl Birkenmeier und die Festrede von Hauptlehrer Bauer. Abwechselnd mit der vereinigten Musikkapelle brachten die beiden Gesangvereine für diesen Anlass sehr gut gewählte Chöre zum Vortag, die dem Abend einen würdigen Rahmen verliehen.

Inmitten des Programms standen die Ehrungen verdienter Sänger, die durch den Bundesgeschäftsführer Herrn Roggenstein vorgenommen wurden. Geehrt wurden für 40-jährige Mitgliedschaft die Sänger: Ehrendirigent Franz Schneider senior, Josef Uhl, Hermann Wangler und Karl Brunner (Kaufmann). Für 25-jährige Mitgliedschaft Karl Steiert I., Alois Zimmermann, Georg Jörger, Karl Moser, Josef Buttenmüller und Max Kloos. Hierauf richtete der Vorstand des Musikvereins Au Herr Josef Schmidt noch einige Worte an den Jubelverein. Er gab dabei der Hoffnung Ausdruck, dass die Harmonie der Musik und des Gesangs stets eine gute sein und bleiben möge.

Nach der Abwicklung des Programms durfte selbstverständlich ein Tänzchen für die Jungen auch nicht fehlen. So fand das Festbankett in der ersten Morgenstunde des Sonntags einen würdigen Abschluss. Auch die letzten machten sich bald auf den Heimweg um den Anforderungen des kommenden Tages wieder gewachsen zu sein, die in Folge der großen Hitze, die in jenen Tagen herrschte, nicht so gering waren.

Sehr früh schon grüsste der junge Tag des 6. Juli das schöne Auer Tal mit goldenen Sonnenstrahlen, in dem für diesen Tag ein großes Fest in Aussicht stand. Viele auswärtige Vereine und Gäste hatten ihr Erscheinen zu diesem Feste zugesagt. Bald nach 5 Uhr krachten die ersten Böllerschüsse vom Maienrain und schon waren auch die Musikanten munter und spielten auf zum wecken. Um 8 Uhr war gemeinsamer Kirchgang der beiden Vereine.

An der Spitze die Musikkapelle, anschließend 4 Fahnenjungfrauen mit der neuen Fahne, die zahlreichen Festjungfrauen, die Behörde und der Gemeinderat und zum Schluß kamen die Sänger und Festführer. Am Eingang von Merzhausen reihte sich der Patenverein in den Zug ein und so ging es unter den Klängen der Musikkapelle gemeinsam in die Kirche zum Festgottesdienst. In einer wohlgelungenen Festpredigt würdigte Herr Geistlicher Rat Wagner das Symbol der Fahne sowie deren Träger, die zu jederzeit in Treue zu ihr und zum deutschen Liede halten. Nach dem feierlichen Hochamt erfolgte die Weihe der neuen Fahne. Während diesem Akt sangen Paten- und Jubelverein gemeinsam die beiden Chöre: „Das ist der Tag des Herrn“ und „Forschen nach Gott“. Nach dem Festgottesdienst ging alles auf den Friedhof zur Totenehrung, die vor allem, wie Vorstand Wangler in einer Ansprache erwähnte, vor allem den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege galt. Die Blasmusik spielte hierbei das Lied vom „Guten Kameraden“ und die beiden Gesangvereine sangen anschließend den Chor „Stumm schläft der Sänger“. Nach der Totenehrung sammelten sich alle Teilnehmer von Au vor dem Friedhof und so ging es unter den Klängen der Musik wieder dem Heimatort zu. Im herrlich geschmückten Festgarten löste sich der schöne Zug auf.

Hier stand schon ein Fotograf bereit, der dieses große Ereignis im Bilde für alle Zeiten festhielt.

Personen von vorne nach hinten, von links nach rechts:
1. Reihe:
Veeser Johann, Kiefer Karl, Asal Franz, Glöckler Franz, Menner Heinrich, Schneider Hermann, Kury Hermann, Haury Philipp
2. Reihe:
Birkenmeier Rosemarie, Schmidt Anneliese, Schneider Ruth,  Wehrle Edelgard, Stoll August,  Bauer Paul, Zimmermann  Alois, Ebler Konrad, Wangler Hermann (1. Vorstand), Uhl Josef, Schneider Franz sen. (Dirigent a.D.), Schneider Franz jun. (Dirigent), Birkenmeier Karl (Bürgermeister), Steiert Rosel, Kirner Anna, Kirner Erika
3. Reihe:
Kramer Hilde, Kubizek Edeltraud, Kloos Rosemarie, Brunner Hannelore, Kloos Martha, Holzer Lore, Kury Heidi, Schneider Hedwig, Schneider Helene, Herr Irmgard, Winterhalter Anna, Lorenz Margret, Schultz Ella, Kury Liesi
4. Reihe:
Steiert Martha, Ruth Rohrwasser, Wangler Heinrich, Grohs Ernst, Wangler Franz, Kury Hermann, Steiert Gertrud, Ebler Oskar, Schneider Heinrich (Fähnrich), Steiert Karl (Schönberg), Birkenmeier Margarete, Scherer Otto, Scherer Baptist, Jörger Georg, Kiefer Liselotte, Meier Liselotte
5. Reihe:
Merz Karl, Steiert Karl (Dorf), Ruhs Friedrich, Wangler Erwin, Batt Fridolin, Ebler Hans, Moser Karl, Buttenmüller Josef, Steiert Egon, Batt Christian, Kloos Max, Schneider Martha, Brunner Erika

Nach einem kühle Trunk, der bei der herrschenden Hitze kaum zu entbehren war, machte sich alles auf den Heimweg, um am frühen Nachmittag wieder pünktlich zur Stelle zu sein. Bald nach 1 Uhr mittags trafen auch schon die ersten Gastvereine ein. 1.45 Uhr waren dann die Vereine im Festzug programmmäßig aufgestellt, und langsam bewegte sich dann der schöne Zug begleitet von 2 Musikkapellen vom nördlichen Ende zum südlichen und von da aus zurück in den Festgarten. Im herrlich geschmückten Festgarten angekommen war alles darauf bedacht, ein möglichst schattiges Plätzchen zu erhaschen. Besonders zu erwähnen sind im Festzug die 6 schmucken Reiter sowie die 2 ebenso schön ausgeschmückten Pferdedroschken mit der Prominenz des Dorfes. Im ersten Gefährt sah man Herrn Pfarrer Wagner neben 3 Ehrenmitgliedern des Vereins und im zweiten den Bürgermeister mit Gemeinderat beziehungsweise Kirchenstiftungsrat.

Nachdem sich im Festgarten nun alles gemütlich niedergelassen hatte eröffneten die Musikkapellen gemeinsam das Festkonzert mit der Frühlings-Ouvertüre von Walter. Darauf grüsste der Jubelverein die Gäste mit dem Sängerspruch „Grüß Gott mit hellem Klang“. Hierauf erfolgte die Begrüßung vom 1. Vorstand Herrn Wangler, anschließend die Begrüßung durch den Bürgermeister Herrn Karl Birkenmeier.

Gleich danach kam wohl der schönste Akt des Tages und dies war die Enthüllung der schön entworfenen Fahne und die Übergabe derselben an den Verein. Einem herzhaften Spruch von dem jungen Fähnrich Heinrich Schneider folgte ein wohl gelungenes Gedicht, vorgetragen von Frl. Helene Schneider. Gleichzeitig wurden von der ältesten Sängerwitwe Frau Mathilde Wangler zwei schöne Fahnenschleifen an die neue Fahne geheftet, was von den Gastvereinen als besonders ergreifend und nachahmenswert begrüßt wurde.

Zu unserem Fest hatten sich 17 Gesangvereine und 2 Abordnungen angemeldet. Jedenfalls war es der fast unerträglichen Hitze zuzuschreiben, dass einige größere Vereine aus Freiburg nur als Abordnungen zu uns kamen. Mehrere Vereine trafen nicht zum festgelegten Zeitpunkt ein, so dass eine präzise Abwicklung des Programms fast nicht möglich war. Noch schlimmer zu unserem Leidwesen wirkte sich wohl aus dem oben angeführten Grunde der Besuch der Gäste aus, denn es konnten kaum die Hälfte der vorhandenen Eintrittskarten abgesetzt werden. Doch all das konnte die Stimmung der Auer und der Gäste nicht  verderben. Frohen Mutes und mit den besten Eindrücken von Au kehrten die Sänger am späten Abend wieder in ihre Heimatorte zurück.

Auf der geräumigen Festbühne, von der den ganzen Nachmittag so viel schöner Gesang auf den großen Garten herunterschallte, tanzten nun jung und alt bis in die frühen Morgenstunden. Am folgenden Montag war nun das Fest für die Kleinen. Am frühen Vormittag holten einige junge Sänger einen stattlichen Maibaum aus dem nahen Walde. Die schlanke Tanne wurde auf dem Festplatz gleich geschält, darauf mit allen möglichen Kostbarkeiten ausgeschmückt und von Fachleuten aufgerichtet. Kaum hatte der hohe Baum seinen festen Halt, als auch schon eine Dreikäsehoch sich hoch oben in der Krone das Beste heraussuchte.

Am Nachmittag führten dann die Kinder allerhand Spiele vor. Zuerst die ganz kleinen des Kindergartens und nachher die größeren aller Schulklassen. Selbstverständlich durfte nach den Spielen die traditionelle Wurst mit Wecken nicht fehlen, die sie vom Ortsoberhaupt persönlich in Empfang nehmen durften. Anschließend fand ein Wettrennen mittels 5 gut geölter Schubkarren statt. Zuerst durften sich die Jungen der oberen Schulklassen in der Geschwindigkeit messen, und nachher auch die alten Herren. Die beste Tagesleistung bei diesem Rennen machte wohl der 2. Vorstand Herr Karl Brunner (Gastwirt „Zur Stube“). Schmiedemeister Josef Schneider erlitt beim Gasthaus „Zum Löwen“ eine Panne und musste durch den Abschleppdienst wieder in den Festgarten zurück gebracht werden. Aber auch er erhielt seinen Preis in Form von Wurst und Wecken. Herr August Rohrwasser als Reporter am Lautsprecher verstand es vorzüglich, die Teilnehmer des Rennens in die richtigen Klassen einzustufen.

Abends spielte die Blasmusik nochmals zum Tanz auf, wobei auch der Lautsprecher mittels Schallplatten jede Pause reichlich ausfüllte. So wogte eine kaum übersehbare Menge auf den Brettern der geräumigen Festbühne bis in die kühlende Nacht hinein. Auf diese Weise nahm das Sängerfest einen fröhlichen Abschluss, das allen Auern sowie auch den auswärtigen Gästen noch lange in Erinnerung sein wird.


Fotoalbum Jubiläum

Voll Stolz trugen sie die neue Vereinsfahne:

Helene Schneider, Lore Holzer, Heidi Kury, Hedwig Schneider

Die Theke auf der Festwiese. Links oben im Bild die ehemalige Kapelle von Au.

Rösle Steiert berichtet: Die meisten Leute hatten wenig Geld. Trotzdem gelang es, dass alle Festjungfrauen blaue Kleider trugen.

Es gibt Würste und Wecken für die Kinder.

Helene Schneider trägt ein Gedicht vor.

Hedwig Schneider (Finsterbachhof), Konrad Ebler (Unterer Hasgelhof), Heidi Kury (Oberer Hasgelhof)

Der große Augenblick: Die Fahne wird enthüllt.

Karl Steiert (Schönberg), Hedwig Schneider (Finsterbachhof), Heinrich Schneider (Finsterbachhof), Heidi Kury (Oberer Hasgelhof), Oskar Ebler (Unterer Hasgelhof)

Der Triumphbogen, Eingang zur Festwiese. Dies ist die Brücke, die im Jahr 2011 erneuert wurde und jetzt zum Parkplatz des Gasthauses "Zur Stube" und den anderen Häusern führt.

Fähnrich Heinrich Schneider mit Heidi.

Zu unserem Fest hatten sich 17 Gesangvereine und 2 Abordnungen angemeldet. Jedenfalls war es der fast unerträglichen Hitze zuzuschreiben, dass einige größere Vereine aus Freiburg nur als Abordnungen zu uns kamen.

Einige Aussagen zur großen Hitze, die herrschte:

Willi Buttenmüller: Die Feuerwehr musste die Wiesen nass spritzen, da Brandgefahr bestand. Besonders durch die Dekoration mit dem vielen Tannenreis hätte eine weggeworfenen Zigarette eine große Gefahr bedeuten können.
Karl Steiert: Er war Beifähnrich und bei dem Festumzug am Sonntag schwitzte er so stark, dass der Anzug naß war und das Hemd dadurch verfärbt wurde. Damals waren die Färbungen noch nicht farbecht wie heute.
Bernhard Asal: Er war damals „Täfelebub“. Der Teer auf der Straße war teilweise flüssig, so dass man beim Umzug mit dem Schuh im Teer kleben blieb. Die „Täfelebuben“ trugen ein kleines Schild mit der Bezeichnung des Vereins, der hinter ihnen ging.

Das Schubkarrenrennen: ein großer Spaß für alle. Auf dem Karren sitzt hier Karl Birkenmeier. Schmiedemeister Josef Schneider erlitt beim Gasthaus „Zum Löwen“ eine Panne und musste durch den Abschleppdienst wieder in den Festgarten zurück gebracht werden. Die Schmiede befand sich da, wo jetzt das Haus Dorfstr. 24 ist.